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Am Mittwoch, dem 16. November 2016, besuchten Aktive und Alte Herren des VDSt Halle-Wittenberg im Rahmen des Semesterprogramms „Staat und Religion“, die Jüdische Gemeinde zu Halle (Saale) in der Humboldtstraße (Paulusviertel). Dort, am Eingang zur Synagoge, empfing der Gemeindevorsteher Max Privorozki die teilnehmenden Bundesbrüder. Die heutige Synagoge diente ursprünglich als Feierhalle des unmittelbar angrenzenden, jüdischen Friedhofs, nachdem die alte Synagoge in der Innenstadt unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zerstört wurde. Bevor die Bundesbrüder das Gebetshaus betreten konnten, wies Herr Privorozki darauf hin, dass es obligatorisch sei, das Haupt des Mannes innerhalb eines jüdischen Gebets- oder Friedhofsbereich zu bedecken. Dazu konnte man entweder die eigene Mütze verwenden oder aber man nutzte die von der Gemeinde bereitgestellten Kippot. In der Synagoge traf man auf ein fast vertrautes Bild. Ähnlich einer Kirche gab es Sitzbänke, in diesem Fall geschlechtergetrennt, eine Art Altarbereich für den Vorbeter und der etwas erhöhte Tora-Schrein. Das Ewige Licht, das als Symbol zur Erinnerung an die ständige Gegenwart Gottes dient und ebenfalls in der katholischen Kirche verwendet wird, leuchtete in schwachem Rot in einer Ecke, dicht neben dem Schrein. Nachdem die Bundesbrüder auf den Gebetsbänken Platz genommen hatten, erklärte Gemeindevorsteher Privorozki zunächst einige Grundlagen zum Verständnis des Judentums. So sprach er die verschiedenen Gedenk-, Ruhe- und Feiertage an, deren Einhaltung im 2. Buch Mose (Exodus) den Israeliten von Gott geboten wurde und bis heute genauestens befolgt werden. Bereitwillig beantwortete er alle Fragen, die von den Bundesbrüdern gestellt wurden. Auf die Frage, wie denn ein Jüdischer Gottesdienst abliefe, antwortete Herr Privorozki mit der Einladung, einfach am Sabbat-Gottesdienst an einem Freitag teilzunehmen. Dieser dauere lediglich etwa eine Stunde und würde die Frage ausreichend beantworten. Weiterhin präsentierte Herr Privorozki verschiedene Ausstellungstücke, Gegenstände, die während des Gebetes verwendet werden. Darunter waren Tefellin, die jüdischen Gebetsriemen, der Tallit, ein Gebetsschal, und der Jad, ein kleiner, silberner Zeigestab, der beim Lesen der Tora-Rolle zum Einsatz kommt. Ebenfalls Teil dieser kleinen Ausstellung war ein Modell der, in den Novemberprogromen 1938 zerstörten, alten Synagoge. Ihre ursprünglichen Ausmaße und die Architektur überraschte und erstaunte. Um so erschreckender die Tatsache, dass von dieser einst so prachtvollen Synagoge nur noch der Eingangsbogen am Großen Berlin in der Innenstadt erhalten ist. Die Führung endete und Herr Privorozki verabschiedete die Teilnehmer. Um eine Erfahrung reicher, aber auch in Gedanken an die schwierige Vergangenheit in Bezug auf das Verhältnis des Bundes zum Judentum, verließen die Bundesbrüder die jüdische Gemeinde. Der Abend endete bei einem gemütlichen Bier, Gesprächen und Diskussionen in angenehmer Atmosphäre in „Strieses Biertunnel“. Dem Angebot des Gemeindevorstandes soll in Zukunft nachgekommen werden, bisher vier Bundesbrüder haben den Wunsch geäußert, an einem jüdischen Gottesdienst teilzunehmen. Von Sebastiam Reim. IMG_2872 IMG_2874 IMG_2880

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Aufgrund zuletzt sehr guter Erfahrungen und allseitiger Beliebtheit konnte die Aktivitas zusammen mit einigen Alten Herren nun zum mittlerweile dritten Mal Herrn Hölters in den Weingärten 30 zum traditionellen Pfeifen- und Tabakkollegium begrüßen. Zunächst konnten sich alle Teilnehmer eine edle Einsteiger-Pfeife aus Bruyere-Holz (zu deutsch: Wurzelstock der Baumheide, Verbreitung: Mittelmeerraum) auswählen. Gereicht wurden im Anschluss diverse Tabaksorten zur olfaktorischen Sinneswahrnehmung. Dies alles muss man sich in etwa wie eine Tupper-Party für Raucher-Enthusiasten vorstellen. Es werden Tabake herumgereicht,sogleich Machart, Stärke und Verbreitungsgebiet kurz erläutert und dann selbstverständlich geraucht – aber nicht inhaliert! Hatte sich dann ein jeder Pfeife, Tabak und Getränk zurechtgelegt, konnte der feucht-fröhlich-verrauchte Abend erst so richtig beginnen. Hier zeigte sich mal wieder, dass ein Raumentlüfter von Vorteil gewesen wäre. Insbesondere die Anekdoten und Sprüche des Referenten machten den Abend zu einer höchst geselligen und heiteren Runde, die sicherlich ihre Fortsetzung durch die anwesenden Fuxen in kommenden Semestern finden wird. von E.B. Pfeifen- und Tabakkollegium Corona Qualmende Fuxen

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Am 06.01. ist in Sachsen-Anhalt zum Drei-Königs-Fest ein Feiertag, den einige Bundesbrüder dieses Jahr nutzten, um das sehr winterliche Wetter im Harz zu nutzen und mal wieder eine Wanderung auf den Brocken zu unternehmen. Insgesamt mit drei Autos brach man also früh um 7 Uhr von Halle aus auf und machte sich auf den Weg nach Torfhaus im Harz, von wo aus wir uns auf die gut 10 km zum Gipfel in Angriff nahmen. Für die weniger häufig wanderenden Bundesbrüder war das eine nicht unwesentliche Herausforderung, da es ihnen zum Teil am entsprechenden Material fehlte und die 25-30 cm Schnee den Aufstieg nicht gerade vereinfachten. Dennoch machten wir uns mit viel Motivation auf den Weg und legten die ersten Kilometer in einer anständigen Geschwindigkeit zurück, bevor wir auf halber Strecke etwa einen kurzen Versorgungsstopp einlegten. Die zu diesem Zeitpunkt wohl noch herrschenden minus 15 Grad trieben uns dann aber recht bald weiter, sodass wir bereits gegen 11 Uhr den Gipfel erreichten. Dort wurde kurz ein Bild geschossen sowie etwas ausführlicher die grandiose Aussicht bewundert, die uns das klare Winterwetter an diesem Tag bot, bevor wir uns in eine der am Gipfel ansässigen Gaststuben flüchteten und dort bei einer Stärkung von der klassischen Erbsensuppe über die weniger klassische Currywurst bis hin zum „gemeinen“ Schnitzel „Wiener Art“ und einem Getränk die Wärme genossen. Nichtsdestotrotz und auch der Menschenmengen geschuldet, die ab diesem Zeitpunkt immer mehr auf den Brocken strömten, machten wir uns wieder an den Abstieg. Dieser war dann, wie wir feststellen mussten, der weitaus anspruchsvollere Teilabschnitt, da er neben dem nun hinzukommenden Abtrieb auch mit weitaus ausgetreteneren Strecken unsere ganze Stehkraft beanspruchte. Es legte in der Folge auch nicht nur einen Wanderer, ernsthaft weh tat sich indes keiner. So erreichten wir letztlich alle unbeschadet die Autos und konnten uns auf den Heimweg machen. Zurück in Halle gönnten sich alle noch ein verdientes Feierabendbier bevor viele sehr erschöpft auf diverse Schlafmöbel fielen und den Resttag entspannt verleben und den Feiertag in der Gewissheit, etwas geschafft zu haben, genießen konnten. von Luca Spitzley. IMG_2920

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Am 19.01.2017 sollte es also soweit sein, unsere im Voraus lang und mühsam vorbereitete traditionelle Cocktailparty sollte stattfinden. Nach einem mit der Vorbereitung ausgefüllten Tag fanden sich schließlich alle Bundesbrüder am Veranstaltungsort ein, um noch letzte Kleinigkeiten zu erledigen. Danach konnten endlich die ersten Gäste empfangen werden. Dies war dann auch gegen 21 Uhr der Fall und wir konnten den Abend richtig beginnen. Nachdem zu Beginn erwartungsgemäß wenig Andrang war, füllte sich die Gesellschaft mehr und mehr. In der Folge genossen diejenigen von uns, die keine Schicht inne hatten, die Cocktails, die gute und ausgelassene Stimmung sowie die guten Gespräche mit alten und neuen Bekannten. Als schließlich um 3:00 Uhr die letzten Gäste die Lokalität verließen, ging ein sehr schöner und ein doch anstrengender Abend zu Ende. Es hat uns sehr gefreut, dass wir unseren Freundschaftsbund, die verehrliche Sängerschaft Fridericiana, sowie andere Hallenser Korporationen auf unserer Cocktailparty begrüßen konnten. von Ken Hulinsky

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Die Wiedergründung des VDSt Halle-Wittenberg jährte sich am 07.12.2016 zum 26. Mal. Traditionell veranstaltete der VDSt am Freitag ein Wiedergründungsessen samt anschließendem Zeigen des Kultfilms ‚Die Feuerzangenbowle‘ (1944). Das Haus durfte sich auf viele Alte Herren und deren Begleitung freuen. Sogar Alte Herren aus Leipzig sowie Besuch aus Freiburg im Breisgau und Wiesbaden hat es in die Musenstadt verschlagen, um mit uns unsere Wiedergründung gebührend zu feiern. Besonders das köstliche Essen sowie die selbstgemachte Feuerzangenbowle beim Film wurden in den höchsten Tönen gelobt. Später am Abend besuchten uns auch weitere Bundesbrüder aus Berlin und Braunschweig. Auch ihnen gefiel das vorweihnachtliche Ambiente und die gute Stimmung auf dem Haus, die an diesem Abend lange keinen Abbruch spürte. Das Kulturprogramm am Samstag gestaltete sich in der Form, dass nach den Verhandlungen Aktive und Alte Herren an einer geführten Altstadtwanderung – „Auf Luthers Spuren“ – teilnahmen. Aufgrund der Uhrzeit war es jedoch leider nicht mehr möglich, die Totenmaske Luthers in der Marktkirche zu besichtigen. Des Abends wurde die Wiedergründungskneipe geschlagen. Anwesend waren auch hier wieder Alte Herren, die wegen der geographischen Entfernung nur noch selten das Haus und den VDSt besuchen können. Einige Bundesbrüder wurden vor der Kneipe von den Alten Herren zum Schmaus in ein italienisches Ristorante eingeladen. Allen Parteien mundeten die dortigen mediterranen Speisen. Die Kneipe selbst verlief feucht-fröhlich und der Corona gefiel der Abend sehr. Dies lag nicht zuletzt am Besuch unseres Freundschaftsbundes, der Sängerschaft Fridericana, die die musikalische Leistung mit ihren Stimmen und einem Klavierspieler unterstützen. Tags darauf verlief der Exbummel wie üblich „reibungslos“ und zufriedenstellend. von Christian Palme

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Zu einem Vortrag zum Thema „Bildungsstandort Deutschland“ konnte die Aktivitas des VDSt. Halle-Wittenberg am Abend des 17.06.2014 den Bundestagsabgeordneten und Hallenser Stadtrat, Herrn Dr. Karamba Diaby (SPD), begrüßen. Ebenso freuten sich die Veranstalter über eine zahlreiche Hörerschaft aus korporierten und nicht korporierten Studenten sowie Vertretern der Altherrenschaft des VDSt. Halle-Wittenberg. Aufgrund des übergeordneten Themas wählte Dr. Diaby einzelne Themenschwerpunkte aus, die dann Grundlage der nachfolgenden Diskussion waren. In nicht chronologischer Reihenfolge standen folgende Themen im Fokus des Vortrages. Dr. Diaby hob zunächst hervor, dass die Grundlage für den späteren beruflichen Erfolg eine umfassende und qualitative Bildung, auch Berufsausbildung, sei und mahnte gleichsam die noch ausstehenden Anstrengungen, u.a. notwendige Mehrinvestitionen in die Bildung, zur Erreichung dieses Ziels an. Damit verband sich aus Sicht des Vortragenden ein weiteres Problem, nämlich die zu geringe Zahl von Lehrkräften mit Migrationshintergrund. Dieses Faktum spiegele nicht nur die selektive Wirkung des deutschen Schulsystems für bildungsferne Schichten mit Migrationshintergrund wider, sondern ist auch ein falsches Signal an eine Schülerschaft, deren durchschnittlicher Anteil mit Migrationshintergrund bei 30 % liegt. Als weiteren Diskussionspunkt sprach das Bundestagsmitglied das Thema Gesamtschulen an. Die als Alternative zum dreigliedrigen Schulsystem angesehene Schulform wäre dafür geeignet, soziale Unterschiede durch die gemeinsame Beschulung bis zur 10. Klasse auszubalancieren und somit als Garant für Chancengleichheit in der Bildung zu fungieren. Eine Wortmeldung in der sich anschließenden Diskussion brachte zum Thema Gesamtschule zu bedenken, dass der Unterricht bei einem eklatanten Auseinanderdriften leistungsstarker und -schwacher Schüler zu keinem Vorteil führen würde. Zumal Lehrkräfte dann noch intensiver geschult werden müssten, um eine adäquate Förderung und Forderung zu garantieren. Entkräftend wirkte jedoch die Wortmeldung, dass es durchaus Kurse für verschiedene Leistungsniveaus an Gesamtschulen gäbe. Allerdings offenbarte sich nach einer Untersuchung der Abiturnoten in Nordrhein-Westfalen (Schulministerium NRW, 2013), dass Gymnasiasten um eine Drittelnote besser als ihre Schulkameraden von der Gesamtschule abschnitten. Beim Thema Attraktivität des Lehrerberufes wurde gesagt, dass neben den fehlenden Vorbildern für Schüler mit Migrationshintergrund schlichtweg der Ruf des Lehrers z.B. unter Mitbürgern türkischer Herkunft, weniger gut ist als der des Arztes oder Ingenieurs. Und der Lehrerberuf ist auf Sprache fixiert. Das heißt, dass interessierte junge Menschen ohne Muttersprache Deutsch vor allem in der Schriftsprache ein Manko haben könnten. Passend zum Thema Lehrerberuf wurde auch über die jeweiligen Nachwuchskräfte diskutiert. Demnach wurde mit Besorgnis auf die Ergebnisse der jüngst veröffentlichten Studie (Hochschulbildungs-Report) vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und dem Unternehmen McKinsey verwiesen. Daraus geht u.a. hervor, dass weniger die sehr guten bis guten Abiturienten (Noten 1-2) den Lehrerberuf anstreben, sondern mit fast 50% vielmehr die mittelmäßigen bis schlechten Abiturienten (Noten 2,1-4). Ein Hauptgrund mangelnder Attraktivität des Lehrerberufs bei den Leistungsstarken der Abiturstufe wäre der Mangel an geringen Aufstiegs- und Karrierechancen. Dieser ökonomische Grund lasse jedoch diejenigen kalt, welche sich zum Lehrer berufen fühlen. Und selbst im Mikrokosmos Schule seien Aufstiegschancen möglich, wie die Posten der Fachgruppenleiter, des Oberstufenkoordinators, des Stellvertreters und des Schulleiters beweisen. Da keineswegs alle, sondern lediglich die Hauptpunkte des Vortrages hier Einklang fanden, soll an dieser Stelle mit dem Beitrag geschlossen werden. Es bleibt festzuhalten, dass mit diesem gelungenen Abend das Semesterthema im Sommersemester 2014 seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte und auf „beiden Seiten“ Anregungen mitgenommen wurden. IMG_0665 IMG_0666 IMG_0667 IMG_0670

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Am Abend des 3. Juni 2014 lud der VDSt. Halle-Wittenberg zu dem Vortrag „Wissenschaftsnetworking im 18 Jahrhundert am Beispiel Hall. Professoren“ ein. Für den ein oder anderen Gast ließ sich wohl erst auf dem zweiten Blick eine Verbindung zu unserem Semesterthema „Bildungsstandort Deutschland“ herstellen, denn etwas anmaßend könnte man meinen: Was kümmern uns die halleschen Professoren und deren Netzwerke des 18. Jahrhunderts? Längst vergangen sind die Beziehungen einerseits zwischen Universitäten und andererseits unter den Gelehrten von einst. Dass das Thema der akademischen Netzwerkbildung damals wie heute von Bedeutung ist, beweist nicht zuletzt die Nachricht, dass eine zweite Alexander von Humboldt-Professur an unsere Alma Mater etabliert werden konnte. Die mit einem Volumen von 3,5 Mio. € auf fünf Jahre dotierte Professur gilt einer französischen Literaturwissenschaftlerin, die im Wintersemester nach Halle an das IZEA wechseln wird. Deren Direktor, Prof. Daniel Fulda, erklärte dazu: “Mit der Berufung von Elisabeth Décultot können wir uns künftig noch stärker international vernetzen und auf einigen Gebieten eine führende Rolle spielen”. Und diese Berufungspraxis von sehr gut vernetzten, außerordentlichen Forschern hat an der Universität Halle Tradition. Wir erfuhren durch Herrn Dr. Speler, dass bereits in den Anfangsjahren der 1694 gegründeten Friedrichs-Universität namhafte Wissenschaftler, wie Christian Thomasius oder Christian Wolff, ins kurbrandenburgische Halle geholt wurden, um damit nicht nur Expertise und Exzellenz sondern auch überregionale Anziehungskraft für wohlhabende Studierende zu generieren. Dass Herr Dr. Speler der richtige „Mann“ für das Thema Wissenschaftsgeschichte ist, beweist sein Lebenslauf. Denn als langjähriger Chef der Zentralen Kustodie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, kennt sich wohl kein anderer wie Herr Speler mit dieser Thematik aus. So bestand sein Amt keineswegs nur aus dem Hüten und der Zurschaustellung der Universitätsschätze. Denn wann immer ein hoher Gast, wie Hans-Dietrich Genscher, oder der damalige Bundespräsident Roman Herzog und auch der Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, kam, war er es, der Ihnen die Universität und deren Geschichte vermittelte. Herrn Dr. Speler führte seine akademische Laufbahn nach Leipzig und Halle, wo er das Studium der Kunstgeschichte absolvierte und in diesem Metier im Jahre 1981 promoviert wurde. Als Sohn eines privaten Kunstsammlers und Kunsthistorikers aus Dessau avancierte er sodann zum Leiter der 1979 gegründeten Zentralen Kustodie, die in diesem Jahr mit ihrem 35. Jubiläum aufwarten kann. Als deren langjähriger Leiter und Herr der Universitäts-Museen gilt Dr. Speler als Wahrer akademischer Traditionen und gleichzeitig als einer der Taktgeber für die Universitätserneuerung in Halle (Saale) nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Nicht ohne Stolz können wir als Verbindungsstudenten, die so eng mit der Geschichte der Universität und deren Traditionen verbunden sind, behaupten, dass dieser Neuanfang trotz akuter Sparpolitik erfolgreich war. Aber auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben im Jahr 2013, wird dieser Erneuerungsauftrag durch Herrn Dr. Speler keineswegs ein Ende finden, wie sein weiteres Engagement als Präsident der Vereinigung der Freunde und Förderer der MLU Halle-Wittenberg bezeugt. Dieser rund 330 Mitglieder zählende Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Universität in Forschung und Lehre sowie den Austausch zwischen Vertretern der Wissenschaft und der Öffentlichkeit zu unterstützen. Ein Augenmerk liegt insbesondere auch in der Förderung sowohl studentischer Aktivitäten als auch des wissenschaftlichen Nachwuchs, wozu vor allem das große Engagement im Rahmen des Deutschlandstipendien-Programmes der Bundesregierung gehört. Im Weiteren Verlauf des Vortrages führte uns Dr. Speler mehrere Persönlichkeiten des 17., 18. und 19. Jahrhunderts vor. Beeindruckend war die außerordentliche territoriale Mobilität der wissenschaftlichen Karrieren von damals, die mit jenen von heute durchaus mithalten konnte. So war es für den wissenschaftlichen Nachwuchs von damals durchaus üblich, nach ein bis zwei Semestern den Studienort zu wechseln. Nicht ohne zu schmunzeln, verwies Dr. Speler aber auch auf die Unfreiwilligkeit manchen Abgangs von der Universitäten, beispielsweise bei Verweis wegen Ungehorsams. Mit Anekdoten zu einzelnen Geistesgrößen, wie jener zu Immanuel Kant, welcher trotz des Angebots dreifach erhöhter Besoldung und hervorragender Stellung, keine Veranlassung sah, seine Professur in Königsberg zugunsten jener in Halle aufzugeben, konnte Dr. Speler die Anwesenden immer wieder zu einem kleinen Gelächter verleiten. Im Anschluss des mit rund 30 anwesenden Gästen gut gefüllten Vortragsabend, wurde zu allerlei Getränken und Buffet das Gespräch mit Herrn Dr. Speler gesucht. Es galt so manche Anekdoten akademischen Treibens aus neuerer Zeit zu erfahren… E.B. IMG_1329 Gespräch in geselliger RundeVortrag Dr. Speler

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Als eines von sieben Prinzipien des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten steht vor allem das politische Prinzip in enger Beziehung zu einem der Hauptziele des Verbandes, nämlich der Vermittlung politischer Kenntnisse und Meinungen unter seinen Mitgliedern. Doch damit nicht genug. Denn sicherlich nützt politisches Wissen, beispielsweise über das politische System Deutschlands oder anderer Politikbereiche. Doch reicht dieses „Fachwissen“ aus, um auch heute einem der Gründungsmotive des Verbandes – die Überwindung der politischen Gleichgültigkeit der Studentenschaft – in gewisser Weise gerecht zu werden? Laut der Shell-Jugendstudie zum Politikinteresse (2010) haben über 60 % der 12- bis 25-Jährigen wenig bis gar kein Interesse an Politik. Obwohl zwar die Bereitschaft zum politischen Engagement ge-genüber den Vorjahren 2002, 2006 leicht gestiegen ist, sind für 2/3 der Befragten eine Einmischung in diverse politische Partizipationsformen „Out“ (Shell-Studie: 2010). Der VDSt Halle-Wittenberg setzt mit seinen Debattenabenden seit Jahren ein Zeichen für mehr politisches Engagement unter seinen Mitgliedern. Dies gelingt ihm mal mehr, mal weniger. Insbesondere jene Debattenabende mit Gelinde gesagt „unklaren“ Fragestellungen und regellosen Abläufen helfen der Erlangung dieses Zieles kaum. Dies nahm ich mir zum Anlass den Debattenabend am 14.01.2014 selbstständig und ohne thematische Inkenntnissetzung meiner Bundesbrüder vorzubereiten. Inhaltlich eignete sich das konträr über viele Meinungen reichende Thema der „Armutszuwanderung“ für eine Podiumsdiskussion, da ein „[…] aspektreiches, üblicherweise kontrovers debattiertes und im Ergebnis noch offenes Thema […]“ (Hufer: 2007, 132) nicht nur dargestellt, sondern von einem neutralen Moderator geleitet wird. Ziel dieser Methode soll es unter anderem sein, auf Basis „[…] soliden Wissens politische Urteilsbildung zu ermöglichen, die über Vorurteile hinausgeht“ (Dietz: 2005, 353). Zudem ermöglicht die Podiumsdiskussion die „Erfahrung einer Atmosphäre demokratischen Umgangs in einer formalisierten Gesprächssituation“, denn die Bundesbrüder verkörpern – ähnlich einer Talkshow – Politiker, Experten oder andere Beteiligte. Den dahinterliegenden Demokratie-Kompetenzen Perspektivenübernahme sowie Konfliktfähigkeit wird damit Rechnung getragen. Weniger auf den Verlauf eingehend, bleibt zu sagen, dass die Methode der Podiumsdiskussion nicht nur für meine Bundesbrüder sondern auch für mich Neuland war. Daher war es umso erfreulicher, dass im Hinblick auf das generelle Procedere als auch der konkreten Auseinandersetzung auf dem Podium, ein für alle Beteiligte gelungener Debattenabend stattfand. Anders als ungeregelte Debatten, die auch noch den Eindruck erwecken, dass politische Kultur „Quasselstunden“ gleichen, tragen ein Minimum an inhaltlicher Vorbereitung sowie ein ausgewählter Methodeneinsatz zum Erfolg eines politischen Abends auf unserem Haus bei. Und wer weiß, womöglich entdeckt ein Bundesbruder seine Liebe für politisches Engagement. E.B.

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Auf dem Haus der hallenser Aktivitas gab es seit längeren kein Spanferkel mehr. Nun endlich in der zweiten Januarwoche des Neujahrs „O‘ Hackt(e) es“ wieder. Will man den Ritus des „O Hackt’s“ verstehen, muss man gemeinsam ‚im Schweiße seines Angesichts mit seinen Brüdern‘ gearbeitet haben. „O Hackt’s“ sollte aber nicht aus einer Plantage bei New Orleans kommen – und auch kein Schrei der tiefen Enttäuschung der Tuareg über eine Vater Morgana sein. Das Ritual ist ursprünglich den unermüdlichen Arbeits- und Schaffensprozessen der 1990er Jahre des Weingärtengrundstücks entlehnt. Dort werkelten (auch einzelne bis heute) die tapferen Handwerksmänner des hallenser V.D.St. Sie bauten Garten und Haus zu einem stattlichen Aktivenheim um. Der Ausspruch „O Hackt’s!“ soll angeblich beim Aufhacken der Terrasse entstanden sein. Er gründet sich also einerseits auf gemeinsame Arbeit und andererseits – und das ist schöne dieses Ritus – auf gemeinsames Essen. Durch die Grundstückserweiterung zur Saale hin sowie die Restaurierung des Bootshauses wurde im WS 2012/13 unter Führung der Imperatoren AH Else und Senior Schröder wieder eine Menge Schotter geschippt. Labora et cena! Das Ergebnis der Arbeit konnte mit dem Spanferkelessen gehuldigt werden und wird zum Stiftungsfest im Sommer 2013 zur vollen Blüte tragen! Mit bundesbrüderlichen Grüßen AH T. A.